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E-Learning ist nicht gleich E-Learning – mit diesen vier Fragen finden Sie das passende Format

Autorin: Stefanie Seiz – cm-p Group

Der Trend zurück Richtung Präsenzunterricht ist bei vielen Unternehmen gross, vermissten wir doch die soziale Interaktion. Ist das E-Learning nach Corona be- reits wieder tot? NEIN, digitales Lernen muss und darf erwachsen werden. Dies benötigt ein vertieftes Verständnis der unterschiedlichen digitalen Lernformen und die bewusste Wahl für den eigenen Einsatz. Mit diesen vier Fragen finden Sie das passende Lernumfeld!
Definition E-Learning

Hierunter werden alle Formen von Lernen verstanden, bei denen elektronische oder digitale Medien für die Präsentation und Distribution von Lernmaterialien und/oder zur Unterstützung zwischenmenschlicher Kommunikation zum Einsatz kommen.

Was sind die Vor- und Nachteile von Online- bzw. Präsenzangeboten?

Bevor wir uns Gedanken zu dem gewünschten E-Learning-Angebot machen, ein paar generelle Betrachtungen. Wo ist welches Format grundsätzlich sinnvoll?

Vorteile E-Learning, je nach Ausgestaltung
  • die flexible Organisation des Lernprozesses in Bezug auf Lernort, Lernzeiten, Lerndauer, Lernweg und Lerninhalte
  • die Lernmotivation durch attraktive Multimediapräsentationen oder spielerische Lernszenarien
  • die kognitiv «einleuchtende» Darstellung komplizierter Lerngegenstände durch Visualisierungen, Animationen und Simulationen
  • das Bereitstellen wirklichkeitsnaher, interaktiver Übungsumgebungen
  • das Bereitstellen umfangreicher Wissensressourcen für das jeweilige Lernthema, (z.B. Glossare, Lexika, Bibliotheken, Linklisten, Literaturlisten)
Vorteile Präsenzunterricht
  • Die Lernmotivation erfolgt durch vermehrte emotionale Elemente wie spielerisches Lernen in der Gruppe, informellen Austausch in der Gruppe wie auch nutzen unterschiedlicher Teilnehmender in der Gruppe als Ressource.
  • Die Entwicklung gemeinsamer Ideen bzw. gegenseitige Lernunterstützung wird ermöglicht.
  • Die Teilnehmenden werden ganzheitlicher wahrgenommen sowohl in der Gruppe wie auch von Trainerin und Trainer.
  • Die eigene Umsetzung wird durch die soziale Verbindlichkeit in der Gruppe verbessert.

Oftmals ist es sinnvoll, somit nicht in entweder oder, sondern in sowohl als auch zu denken. Die Verbindung bedingt, gleichwohl sich Gedanken zu machen, welches E-Learning für welchen Lerninhalt das Optimum ist.

Frage 1: Was für ein Lernziel hat meine Bildungsmassnahme?

Als Erstes definieren wir die Lernziele. Was soll der Teilnehmende nach der Bildungsmassnahme können? Wir unterscheiden dabei sechs Stufen (siehe Grafik oben).

Generell sind die Stufe 1–3 gut im E-Learning-Format erreichbar. Je nach Ausgestaltung, ist auch Stufe 4 denkbar. Jedoch stossen die meisten E-Learning-Formate hier spätestens an ihre Grenzen. Es braucht für die Stufen 4–6 den verstärkten Austausch und eine vertiefte Reflexion des Gelernten. Hier punktet der Präsenzunterricht. Oftmals ist ein aufbauendes Training erwünscht, d.h. über alle Stufen hinweg, dann könnten Blended Formate (Kombination von Präsenzveranstaltungen mit E-Learning) zum Einsatz kommen.

Frage 2: Welche Voraussetzungen bringen die Teilnehmenden mit?

Verbunden mit der Pandemie ging ein Digitalisierungsschub durch die Gesellschaft. Die Standardfrage von jeder Online-Veranstaltung – «Siehst und hörst du mich?!» – ist bei vielen Teilnehmenden gewichen. Man fühlt sich auf den eingesetzten Plattformen sicher und kompetent. Die neu erlernte E-Kompetenz wird schnell abnehmen, wenn diese nicht weiter genutzt wird. Mit E-Learning-Formaten wird nicht nur die Computer- und Internetkompetenz verbessert, sondern auch die Selbstlernkompetenz, Eigenmotivation wie auch die Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit erhöht.

Bei allen E-Learning-Formaten ist die Anwenderfreundlichkeit des E-Learnings aber auch der Datenschutz von zentraler Bedeutung. Beides ist nur abschliessend mit einen Testzugang zum E-Learning wirklich zu beurteilen.

Frage 3: Welches E-Learning-Format eignet sich für was?

Einen kurzen Exkurs zu den Begrifflichkeiten in den E-Learnig-Formaten.

Frage 4: Welche Kompetenzen müssen der Anbietende und die Trainerinnen und Trainer mitbringen?

Das Jobprofil des Trainers/der Trainerin hat sich wesentlich verändert. Neu müssen sie nicht mehr nur die methodischen didaktischen sowie fachlichen Kompetenzen mitbringen, sondern sollten zusätzlich die (E-) Technik beherrschen. Neben den eingesetzten Tools sind auch Fragen zur Infrastruktur der Teilnehmenden kompetent zu lösen. Die Komplexität in der digitalen Begleitung hat somit wesentlich zugenommen. Was bei vielen Trainerinnen und Trainern dazu führt, bei Weitem nicht das Potenzial der E-Learning-Formate auszuschöpfen. Webinare werden zu Frontalveranstaltungen, und die Learning-Management-Systeme (LMS) werden zum Datenmanagementsystem degradiert.

Somit kann gesagt werden, dass der Trainierende genügend Übung haben muss und zudem eine grosse Experimentierfreudigkeit zeigen sollte, neben der IT-Affinität.

Wird ein LMS eingesetzt, dann hat man als Kunde das grosse Glück, etwas Konkretes ansehen und ausprobieren zu können. Schliesslich sind hier ohne Probleme Testzugänge generierbar. Im Gegensatz zu Präsenzunterricht wird damit ein guter erster Eindruck gewonnen.

Schlussbetrachtungen

Ergänzend zu den obigen Ausführungen sind die Erstellungs- und Betriebskosten zu berücksichtigen. Ein Web Based Training mit Lernpfad ist in der Erstellung kostenintensiv, jedoch mit dem zuverlässigen Erfolgscontrolling und den tiefe Durchführungskosten oftmals doch die richtige Wahl. Ein Webinar besticht durch die tiefen Erstellungskosten und eignet sich für Einmaldurchführungen.

Digitale Lernangebote bieten eine breite Möglichkeit, entweder Präsenzveranstaltungen gezielt zu ergänzen oder diese zu ersetzen. Gezielte Fragen zu stellen ermöglicht es, den Fokus zu schärfen. Wir wünschen Ihnen zielführende Lernsettings.

Die SVEB Zertifikat’s Lehrgänge der cm-p Group finden in Zukunft nur noch in Blended Learning und mit aktivem Lernpfad statt. Das gibt einige spannende Erleichterungen für Lernende und deren Arbeitgeber. Melden Sie sich gerne, wenn Sie einen Probeaccount in unserem Web Based Training mit aktivem Lernpfad erleben möchten. Ihre Ansprechperson: Yves Nater (yves.nater@cm-p.ch).

Autorin

Stefanie Seiz ist CEO der cm-p AG. In ihrer langjährigen Unterverantwortung ist sie selber als Führungskraft gefordert und begleitet in der Beratung Führungsausbildungen und Organisationsentwicklungsprojekte.

Christian Franck

Christian Franck kümmert sich bei frentix um den Vertrieb und um das Marketing.

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