E-Learning – Digitaler Wandel in der Weiterbildung

E-Learning – Digitaler Wandel in der Weiterbildung

Warum versuchen sich einzelne Weiterbildungsanbieter bewusst von reinen E-Learning Anbietern abzugrenzen? Anstelle von Abgrenzung gilt es, mit E-Learning Angeboten das bestehende eigene Angebot zu ergänzen. So kann E-Learning das eigene Geschäftsmodell geschickt erweitern und neue Wettbewerbsvorteile ermöglichen.

Als Instrument dient uns hierbei das Business Model Canvas (nach Osterwalder, 2004). Neben dem «klassischen» Geschäftsmodell können die Elemente durch den digitalen Wandel in der Bildung den wichtigsten Anspruchsgruppen visuell dargestellt werden.

Ein erster beispielhafter Einordnungsversuch

Einige Anmerkungen zu den einzelnen Themen im Modell

Customer Segments (Kundensegmente) – die Kundensegmente lassen sich geschickt erweitern mit Online-Teilnehmenden (reine Online-Angebote, zusammengesetzt aus den neu entwickelten Lehr- und Lernmaterialien) – ggf. Zugriff auf aufgezeichnete Online-Lektionen und Coaching-Sessions für Selbst-Studiumsteilnehmende

Customer Relationships (Kundenbeziehungen) – die Schule wird zum digitalen Ansprechpartner und ist neu auch online zu den wirklichen Lernstunden der Teilnehmenden für Fragen verfügbar (synchron und asynchron); die Schule fördert aktiv den Austausch zwischen den Teilnehmenden (auch unterschiedlicher Ausbildungsgängen)

Channels (Kanäle) – die bestehenden Kunden-Kanäle (verkaufsorientiert) werden durch Teaser von Kursen aus anderen Fachbereiten erweitert (direkt mit Online-Anmeldung)

Value Propositions (Nutzenversprechen) – mit neuen und aktuellen Lerninhalten (interaktiv, vernetzt) wird das ortsunabhängige Lernen und die Vorbereitung noch interessanter (individuell, flexibel) – und dies mit Blended Learning, welches sowieso in vielen Schulen schon sehr lange vorgelebt wird

Key Activities (Schlüssel-Aktivitäten) – die Produktion un die kontinuierliche Erneuerung von E-Learning Content wird ergänzt (ob in Eigenproduktion oder in Zusammenarbeit mit Content-Partnern); die Schulung von Dozierenden im digitalen Wandel erhält eine neue Bedeutung

Key Resources (Schlüssel-Ressourcen) – E-Learning Content (Videos, Abstracts, Mindmaps, Online-Tests) erhalten eine hohe Bedeutung; die Verschlagwortung des neuen Inhalts direkt im LMS ist ein zentraler Faktor für die Wiederverwendbarkeit der neuen Materialien

Key Partners (Schlüssel-Partner) – LMS Anbieter und Content-Partner und/oder -Produzenten gehören neu zu den wichtigen Partnern für den Weiterbildungsdienstleiter

Cost Structure (Kostenstruktur) – die Kosten werden in der Produktion der Lerninhalte erhöht und gleichzeitig lassen sich durch die Wiederverwendbarkeit längerfristige Einsparungen realisieren und gegebenenfalls in einzelnen Angeboten Präsenzlektionen reduzieren

Revenue Streams (Einkommensströme) – Erhöhung der Einnahmen durch neue Angebote; Lizenzerträge bei der Weitervermittlung von eigenen E-Learning-Produktionen

Autor: Rico Eberle

Rico Eberle

WordPress Cookie-Hinweis von Real Cookie Banner